Kirchen und Schlösser im Land Brandenburg/2
Doberlug-Kirchhain
Eine Tagesreise führte uns im September 2015 von Falkensee über Baruth/Mark und Luckau nach Doberlug-Kirchhain, einem Ort mit rund 8500 Einwohnern am Rande des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft...
Die Mönche von Dobrilugk (Doberlug)handelten nach dem Gebot der Eigenversorgung, waren aber bestrebt ihre Produkte auf den Markt zu bringen. Doberlug verbot den Handel - so gründete man den 2,5 km entfernten Marktplatz Kirchhain ("Oppidum") | Doberlug-Kirchhain ist eine Zwillingsstadt - die beiden Ortsteile liegen ca. 2,5 km voneinander entfernt. So gibt es z.B. zwei freiwillige Feuerwehren und Vereine für jeden Stadtkern... Zur Entstehung Doberlug: - erste Erwähnung in 1005 als Dobraluh (sorbisch) - Gründungsdatum 1. Mai 1165. Unter Herrschaft des Markgrafen Dietrich von Landsberg und Eilenburg entstand das Zisterzienserkloster Dobrilugk - in 1184 wurde die Klosterkirche errichtet und 1228 eingeweiht. - um 500 v. Chr. siedeln um Kirchhain germanische Volksstämme (Semnonen und Burgunder), um 600 v. Chr. wandern die Sorben (Wenden) in die Lausitz... |
Schloss Doberlug
Einstige Residenz der sächsischen Herzöge - heute ist es ein Kultur- und Ausstellungszentrum der Stadt
Erbaut von 1551 - 1676 im sächsischen Renaissancestil. Das Schloss war z.B. Aufenthaltsort von Friedrich II. von Preußen, Napoleon und der Nationalen Volksarmee der DDR...
Zwischen 1998 und 2014 erfolgten umfangreiche Sanierungsarbeiten
Schlosswappen
Foto oben: Wunderschöne Linde im Innenhof des Schlosses
Panoramafoto Schlossturm. In 2007 wurde die Turmspitze neu aufgesetzt
Aus der einstigen Klosterabtei ließ Hans Georg von Sachsen ein kleines Jagdschloss bauen, sein Sohn baute es zum Schloss aus, angelehnt an ein Jahr:
1 Eingangstor (Jahr), 12 Giebeln (Monate), 52 Räumen (Wochen) und 365 Fenster (Tage)
Schlossansichten
Regenwasserabfluss | Gedenkeiche |
auch die Gräben um das Schloss wurden saniert | auf dem Weg vom Schloss zur Kirche... |
Evangelische Zisterzienserklosterkirche Doberlug
Die Klosterkirche St. Marien (1228 eingeweiht, urkundlich aber nicht nachweisbar) zählt zu den bedeutendsten Bauwerken Südbrandenburgs. Die Kirche ist eine dreischiffige Basilika in Form eines lateinischen Kreuzes. Gebaut aus Backstein - vom romanischen zum gotischen Baustil. Baubeginn soll 1184 gewesen sein...
Klosterkirche - rechts ist ein Teil vom Schloss zu sehen
Die Kirche hat im Laufe der Jahre immer wieder Schäden durch Zerstörung erlitten... | ...Hussiteneinfall 1431 (danach notdürftig hergestellt) 1637 und 1643 schwere Schäden durch schwedische Soldaten |
Herzog Christian I. ließ die Kirche nach Erweiterung des Schlosses ausbauen... | Einweihung am 13. September 1676 als evangelische Schloss- und Pfarrkirche |
Schlosshof | sinnvolle Nutzung "leer stehender Räume"! |
Nach Erweiterung des Schlosses in seiner heutigen Form wurde das Gotteshaus als protestantische Schloss- und Pfarrkirche wieder in Betrieb genommen (1676)
SOLI DEO GLORIA! - (Gott allein zur Ehre)
Kreuzaltar | 1875 wird die Sauer- Orgel mit zwei Manualen und 25 Register eingebaut |
kleiner Altar |
"Anno 1815 nach der Zuweisung an Preußen wurde die Herrschaft Dobrilugk samt der Markgrafschaft Niederlausitz der Provinz Brandenburg angegliedert" (so ist es in der Kirche zu lesen) |
wunderschöne Metallarbeit | Anfang des 20. Jh. wurde eine Neuausstattung vorgenommen, wie sie heute noch zu sehen ist. Der Architekt Carl Weber (1870-1915) schuf bis 1909 die Kanzel, das Taufbecken, Kreuzaltar, Orgel und Orgelempore, Chorgitter und Triumphkreuz. Eine Ausstattung, die in einzigartiger Qualität besticht! Umfangreiche Instandsetzungsarbeiten beginnen in 1996 an den gesamten Dach- und Turmflächen |
einzigartiges Taufbecken | Taufbecken |
Der Aufbau des Taufbeckens wird hochgezogen, erst dann ist die vergoldete Taufschale sichtbar | |
Das Ausmaß der Kirche ist mit einem Fotoklick nicht zu erfassen - wir waren überwältigt nicht nur von der Größe und Baukunst, sondern auch von der Ausstattung und den langjährigen Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten.
1998 wurde dem 900-jährigen Jubiläum des Zisterzienserordens gedacht. Die ersten Zisterziensermönche kamen aus Volkerode im Thüringischen Ein bedeutendes Baudenkmal ist uns erhalten |
Kirche in Rheinsberg
Interessant zu wissen, dass man in der späten Bronzezeit das Gebiet um Rheinsberg bereits besiedelte. Man fand auch mittelslawische Wohnplätze aus dem 6. Jh. 1335 wurde Rheinsberg erstmals urkundlich erwähnt. Deutsche Siedler, vornehmlich vom Niederrhein, kamen in diese Gegend, worauf auch der Ortsname Rheinsberg (Rhein...) zurückzuführen sein soll... Unter dem Dreißigjährigen Krieg hatte Rheinsberg schwer zu leiden und dann noch unter den brandenburgisch-schwedischen Auseinandersetzungen 1675. Erst um 1762 herum begann sich Rheinsberg durch eine Fayencemanufaktur zu entwickeln, 1899 wurde Rheinsberg mit Berlin per Schiene verbunden. Die heute noch in Rheinsberg gefertigte Keramik zählt zu den Spitzenerzeugnissen in der Steingutherstellung.
Marktplatz vor der Kirche | |
Kirche St. Laurentius 1580 schloss Achim von Bredow mit dem Vorbau des | |
Kirchensaal | |
Altar | links die Scholze-Orgel, rechts die Nußbrücker Orgel |
Kirche St. Laurentius - unverputzte Nordwand | Wir machen noch einen kurzen Abstecher zur Holländer Mühle in Rheinsberg 1894 erbaut von Herrmann Strubel, |
in der Mühlengaststube und in der Pension sieht es sehr gemütlich aus, gekocht wird für die Gäste noch richtige Hausmannskost | 1994 wurde der Pavillon angebaut, der 70 Gästen Platz bietet |
Schloss Rheinsberg
Mein Wunsch, Schloss Rheinsberg zu besuchen, erfüllte sich nun endlich im Mai 2013.
Im "Schnelldurchlauf" erkundeten wir die Schlossanlage - das Haus selbst war geschlossen... Im August 2014 besuchten wir Schloss Rheinsberg erneut...
Rheinsberg liegt ca. 100 km von Berlin entfernt im Landkreis Ostpriegnitz-Ruppin, umgeben von Seen, Wäldern und der Ruppiner Schweiz. Kurt Tucholsky und Theodor Fontane machten in ihren literarischen Werken auf die Schönheit dieser Landschaft aufmerksam.
Parkanlage vor dem Schloss | Rheinsberg soll bereits im 12. Jh. besiedelt worden sein. Urkundliche Erwähnung 1365. Um 1464 herrschte hier die Familie von Bredow. |
große Bodenvase mit Blumenmotiven am "langen Weg"
Denkmal König Friedrich II vor dem Schloss -> | |
der "lange Weg" zum Schloss |
Schoss Rheinsberg, einst als Wasserburg errichtet. 1740 und 1786 erfolgten bauliche Erweiterungen |
Blick vom Schloss auf den Grienericksee | Blick vom Obelisk auf den Grienericksee und das Schloss |
Wassergraben rund um die Schlossanlagen | Zugang zum Schloss (stadtseitig) |
zutrauliche Stockenten haben am Wassergraben ein "zu Hause" | Wassergraben umläuft das Schloss |
Schloss mit Teil der Parkanlagen | Spiegelung im Wassergraben |
dicke Wolken über dem Schloss | Prinz Heinrich (Bruder von König Friedrich II) lebte mit seiner Frau von 1744-1802 im Schloss |
Rundgang um das Schloss bis hin zum Obelisk... | ...auf der gegenüberliegenden Seite des Schlosses |
ein schöner Blick auf den See und das Schloss | Blick über den Grienericksee zum "Wasserschloss" |
Parklandschaft - Weg zum Obelisk - im Hintergrund das Schlossensemble | die Natur um das Schloss wird in ihrer Ursprünglichkeit erhalten |
Weg zum Obelisk durch einen naturnahen Park | kleines Moorgebiet mit geschützten Pflanzen |
Obelisk gegenüber dem Schloss | Felssteingrotte im Park |
restauriertes Ökonomiegebäude - heute Tucholsky-Museum | In einem spärlich |
Kirche in Groß Ziethen
Auf einer Schrifttafel an der Kirche ist zu lesen:
"Der Ursprung der Dorfkirche zu Groß-Ziethen geht bis ins 14. Jahrhundert zurück. 1881 brannte die Kirche vollständig aus, dabei fand man eine Gruft mit sehr alten Särgen.1884 wurde die Kirche im neugotischen Stil wieder errichtet. Aus dieser Zeit stammt die schöne zweimanualige Gesell-Orgel, die 2004 von den Nachfolgern "Schuke Orgelbau Potsdam" zu einem Teil restauriert werden konnte...
...2001 war es möglich, die noch fehlenden Register und Orgelpfeifen zu erneuern, sodass die Orgel nun wieder voll bespielbar ist. "
Die Kirche auf dem Friedhof | sollte die Kirche geschlossen sein, holt man den Schlüssel vom Schloss gegenüber... |
große Platane auf dem Friedhof |
Schloss Ziethen in Groß Ziethen
Das Straßendorf Groß Ziethen ist ein Ortsteil von Kremmen (60 km von Berlin ) und liegt in der Auenlandschaft des Glien. 1313 erste urkundliche Erwähnung. Der Name des Ortes Ziethen soll nicht von dem märkischen Adelsgeschlecht derer von Ziethen stammen, sondern von dem slawischen Wort "zita" - Getreide/Grünland. 1355 gelangte Ziethen in den Besitz der Familie von Bredow. Danach folgten mehrere Besitzer. Von 1918 - 1945 war Friedrich Bülow-Dieskau Besitzer des Schlosses.
1994 nahm Freifrau von Thüngen, geb. Bülow, mit ihrer Familie das halb verfallene Schloss in Besitz und restaurierte es sehr behutsam. 1997 eröffnete der Hotelbetrieb.
parkähnlich angelegter Vorgarten | ehemals ein Gutshaus |
Blick von der Straße auf das Schloss | Janine von Thüngen - Betonfiguren aus "The New York Project" |
Obstwiese mit alten deutschen Apfelsorten - hinter dem Schloss | weitere Hotelunterkünfte in restaurierten Nebengebäuden |
fast schon ein Hortensienbaum - im Schlosspark
Park mit Zugang zur Streuobstwiese | der Park ist 3 ha groß |
Der Park soll wohl Mitte des 18. Jh. angelegt worden sein | Eiskeller - diente zur Kühlung von Lebensmitteln |
Park mit sehr altem Baumbestand | frei |
Kirche in Rathenow
St.-Marian-Andreas Kirche. Angefangen hat es 1220 mit dem Bau einer kleiner Holzkirche. Danach erfolgten immer wieder Erweiterungen und Umbauten. In 2009 wurde das Dach saniert. Jetzt sammelt der Förderkreis für eine Schuke-Orgel, denn in der Kirche ist derzeit nur eine behelfsmäßige elektronische Orgel vorhanden.
Die Kirche bildet das Zentrum der Altstadt Rathenow. Restaurierte Fachwerkhäuser umgeben wie einst den Kirchplatz...
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Kirche in Rathenow | Blick auf den Eingang zur Kirche |
Portal mit schönen Verzierungen | Panorama - mit Blick auf den Altar |
Seitengang - beachtenswert sind die massiven tragenden Säulen | im Seitengang - mit kleiner Kanzel |
auf der Empore fehlt die Orgel | Blick von der Empore in den Kirchensaal |
Seitenansicht - ein monumentales Bauwerk | schmale Straße führt zur Kirche |
Kirche in Milow
Zur Evangelischen Kirchengemeinde Milow gehören weitere fünf Ortschaften. Die Gemeinde gehört zum Kirchenkreis Nauen-Rathenow. Erbaut wurde die Kirche um 1695 - ein kleines Juwel im Brandenburgischen Land.
durch den Pfarrgarten zur Kirche | Kirche in Milow äußerlich ein bescheidenes Fachwerkhaus - innen ein seltenes Schmuckstück |
diese Holzmalereien sind einmalig in Brandenburgischen Kirchen | Malerei auf Holz, Engelfiguren mit |
Orgelprospekt aus 1839 | Kanzel |
Altaraufsatz aus der Zeit um 1700 | der Wandschmuck erinnert an den Großen König Marcks in der Belagerung vor Bonn 1698 (Inschrift) |
das Kirchenschiff mit wunderschöner Ausstattung | Straßenseitige Ansicht der Kirche |
Kirche in Nikolskoe
Wie entstand Nikolskoe?
"Prinzessin Charlotte...heiratete 1817 den russischen Zaren Nikolaus. 1818 besuchte Friedrich Wilhelm III. seine Tochter in Petersburg... er wurde in einem Blockhaus empfangen. Dieses Haus hat dem König so sehr gefallen, dass er es Nahe der Pfaueninsel nachbauen lies, um Tochter und Gemahl bei einem Gegenbesuch mit diesem Haus zu überraschen...der Gegenbesuch fand statt - dem Haus wurde der Namen ´Nikolskoe` gegeben. Von 1820-1857 hatte der Iwan, der Leibkutscher des Königs, die Verwaltung. Bald bot er Besuchern auch Speisen und Getränke an... Friedrich Wilhelm III. ließ dann noch eine Kirche im russischen Stil erbauen - Pläne Stüler und Schadow - Bauzeit 1834-1837. Die Kirche wurde auf den Namen St. Peter und Paul getauft." (Auszug aus dem Flyer der Fam. Bossier)
So ist es bis heute geblieben - ein gemütliches Gasthaus mit Blick auf die Havel, Pfaueninsel und Schloss Sacrow...
Nikolskoe - Nebengebäude d. Blockhauses | Blockhaus Nikolskoe |
Kirche " St. Peter und Paul" | nach russischem Vorbild mit Zwiebelturm |
Kirche "St. Peter und Paul" | Kirche "St. Peter und Paul" (rückwärtige Ansicht) |
Blick von Nikolskoe auf die Havellandlandschaft | Blick auf den Babelsberger Park und die Havel |
Altar | im Kirchenschiff |
Schloss und Kirche in Klessen
Schloss Klessen - eine Perle im Havelland -
einstmals Rittergut, seit 1352 im Besitz der Familie von Bredow. Das Herrenhaus wurde 1723 zur Dreiflügelanlage umgebaut, 1858 im klassizistischen Stil überbaut. Die Fassadenform ist heute noch sichtbar.
Nach der Wende wurde das Ensemble denkmalsgerecht restauriert, 1999 ist eine Gartenanlage dazu gekommen. Siehe auch unter http://www.meine-baum-page.eu/baeume-in-klessen.html
Schloss Klessen | rückwärtige Ansicht |
Schlosspark mit kleinem Hofladen und Café | Rosenpavillon mit weißblühender Rosenhecke |
Nussbaum am Wasserturm - die Walnüsse durften wir sammeln... | Rosenpavillon ohne Rosen |
hinter dem Wasserturm steht ein sehr alter Nussbaum | Schloss - seitliche Ansicht vom Park |
Ausruhen im Schlosspark | gemütliche Sitzecke auf der Schlossterrasse |
ehemaliges Pfauenhaus, heute bezaubernde Ferienwohnung- wir haben hier übernachtet | ehemalige Ställe, heute Appartments |
unweit des Schlosses steht die Kirche, typisch märkischer Backsteinbau aus 1698
Die Orgel von 1717 ist bestens erhalten. Wappen und Inschrift derer von Bredow sind Stolz der Kirchengemeinde |
Schloss Diedersdorf
Diedersdorf ist ein Ortsteil von Großbeeren im Landkreis Teltow-Fläming und wurde
1375 erstmals erwähnt. Heute ca. 800 Einwohner.
Wahrzeichen von Diedersdorf ist nicht nur die alte Dorfkirche aus dem 13. Jh., sondern auch das Schloss, errichtet vor ca. 250 Jahren im Stil eines Gutshauses. Heute dient das Schloss mit seinen Nebengebäuden als Hotel und Eventcenter. Vom Schloss sind keine Fotos vorhanden.
ehemaliger Kuhstall | Gartenwelten Verkaufsausstellung |
Event auf dem Gelände | Königliche Schlossbäckerei |
Kirche neben dem Schloss | Kirchturm |
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